STATUS QUO: Gagen-Dumping statt Kalkulationsrealismus
Der Preisverfall ist so weit fortgeschritten, dass professionelle Karrieren in dieser Berufssparte selten geworden sind. Auch im Kino-Dokumentarfilm besteht ein Gender Pay Gap; Frauen sind oft noch schlechter bezahlt als Männer.
Eine kürzlich breit publizierte und viel beachtete Umfrage unter den MacherInnen der zwölf für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2017 nominierten Kino-Dokumentarfilme hat ergeben, dass sie für Buch und Regie im Schnitt zwischen 100 bis 120 Euro pro Tag verdient haben – als Selbstständige, vor Steuern und Sozialabgaben.
Obwohl sie kreative HaupturheberInnen ihrer Werke sind, verdienen AutorInnen und RegisseurInnen im Dokumentarfilm damit weniger als beispielsweise ihre Kameraleute und FilmeditorInnen. (PDF – 1 MB).
Die Produktionszeit von Kino-Dokumentarfilmen dauert im Durchschnitt zwei volle Arbeitsjahre (ca. 420 Tage). Honorare für Buch und Regie müssten also so hoch sein, dass sie Filmschaffenden ermöglichen, diese zwei Jahre nicht nur knapp zu überstehen sondern ein professionelles Berufsleben zu finanzieren.